Talk Green To Me: Wie Sedus Nachhaltigkeit über den Produktlebenszyklus denkt

Talk Green To Me: Wie Sedus Nachhaltigkeit über den Produktlebenszyklus denkt

Green Codex: Rahmen für die Kreislaufwirtschaft

Sedus orientiert sich am eigenen Green Codex, der alle Phasen des Produktlebenszyklus abdeckt – von der Entwicklung über die Nutzung bis hin zu Reparatur, Refurbishment und Wiederverwertung. 

Niklas Flum ordnete ein, wie sich das Umfeld verändert hat: 

  • Gesetzgeber verschärfen Vorgaben 

  • Kunden erwarten Transparenz und Nachweise 

  • Jüngere Generationen achten stärker auf Umwelt- und Sozialstandards 

Für Sedus ist das eine Bestätigung des eigenen Kurses: Nachhaltigkeit ist kein Zusatzprojekt, sondern Teil jeder unternehmerischen Entscheidung.

Ausschreibungen: Nachhaltigkeit als Vergabekriterium

Im Bereich Tender Management zeigt sich besonders deutlich, wie stark Nachhaltigkeit heute den Zuschlag beeinflussen kann. 

 

Simon Roth erläuterte: 

  • In vielen Leistungsverzeichnissen gibt es eigene Kapitel zu Nachhaltigkeit. 

  • Häufig werden Zertifikate, Ratings und Konzepte abgefragt. 

  • Neben klassischen Kriterien wie Preis und Leistung rücken ökologische und soziale Aspekte stärker in den Fokus. 

 

Unterschieden werden muss zwischen: 

  • Öffentlicher Hand – oft mit klar definierten Checklisten und formalen Anforderungen 

  • Privaten Auftraggebern – stärker konzeptionell und ganzheitlich ausgerichtet 

Sedus kann hier insbesondere mit zertifizierten Managementsystemen, Sozialstandards und transparenten Produktdaten punkten. 

Zertifizierungen: SA8000 und EcoVadis als starke Signale

Zwei Beispiele für diesen Anspruch sind: 

 

SA8000 – Sozialstandard für faire Arbeitsbedingungen 

Mit der Zertifizierung nach SA8000 schließt Sedus eine wichtige Lücke im Nachhaltigkeitsmanagement. Die Norm umfasst: 

  • Faire Arbeitsbedingungen 

  • Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit 

  • Verantwortung in der gesamten Lieferkette 

Die Besonderheit: Audits finden unangekündigt innerhalb eines Zeitfensters statt und die Anforderungen erstrecken sich bis zu den Lieferanten. 

Für ein Großprojekt in Italien war SA8000 ausschlaggebend für den Zuschlag – Sedus konnte hier einen entscheidenden Mehrwert bieten. 

 

EcoVadis – Bewertung des Nachhaltigkeitsmanagements 

Als weiteres Beispiel nannte Niklas Flum das EcoVadis-Rating, bei dem Sedus erneut mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde und damit zu den Top 5 % der bewerteten Unternehmen gehört. 

Bewertet werden: 

  • Umwelt 

  • Arbeits- und Menschenrechte 

  • Ethik 

  • Nachhaltige Beschaffung 

Wichtig ist dabei der Nachweis: Nur dokumentierte, belegbare Maßnahmen fließen in die Bewertung ein. 

Design & Entwicklung: Nachhaltigkeit beginnt im Konzept

Konstantin Thomas zeigte, wie Nachhaltigkeit bereits in der Entwicklungsphase verankert wird: 

  • Einsatz von VR und digitalen Modellen, um Formfindung und Proportionen frühzeitig zu visualisieren und physische Modelle zu reduzieren 

  • Fokus auf Materialeffizienz, Trennbarkeit und Reparierbarkeit 

  • Entwicklung von Produkten, die sich in modulare Systeme und Kreislaufkonzepte integrieren lassen. 

Regionale Partnerschaften und Kreisläufe

Ein weiteres Beispiel aus der Entwicklung ist die Zusammenarbeit mit einem regionalen Hersteller von Dämmmaterial aus Altholz im Schwarzwald, das u. a. für se:hive verwendet wird. 

  • Das Material wird aus regionalen Holzbeständen gewonnen. 

  • Es ist sowohl akustisch wirksam als auch für den Innenausbau geeignet. 

  • Durch die Nähe zur Produktion ergeben sich kurze Lieferwege und die Möglichkeit, Materialien perspektivisch wieder in den Kreislauf zurückzuführen. 

Damit zeigt sich: Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur Materialauswahl, sondern auch regionale Wertschöpfung und Kreislaufdenken.

Zwischen Anspruch und Realität: Wunsch vs. Machbarkeit

Im Gespräch wurde auch deutlich, dass Nachhaltigkeit immer wieder neu ausbalanciert werden muss: 

  • Nicht jedes Zertifikat ist wirtschaftlich sinnvoll – Priorisierung ist notwendig. 

  • Länderspezifische Anforderungen erfordern flexible Lösungen. 

  • Kreative Alternativen wie das Sedus EPI (eine interne Umweltproduktinformation) helfen, ökologische Transparenz auch dort zu schaffen, wo formale Zertifizierungen zu aufwendig wären. 

Durch den engen Austausch zwischen Tender Management, Nachhaltigkeitsteam, Design und Vertrieb können individuelle Kundenanforderungen praxisnah abgebildet werden. 

Blick nach vorn: Nachhaltigkeit als Standard

Abschließend ging es um die Frage, wie sich der Markt weiterentwickeln sollte. Die gemeinsame Perspektive der Runde: 

  • Nachhaltigkeit sollte kein Sonderkapitel mehr, sondern Standardbestandteil jedes Projekts sein. 

  • Die drei Säulen – Ökologie, Soziales, Wirtschaftlichkeit – sollten gleichwertig betrachtet werden. 

  • Ausschreibungen sollten stärker auf ganzheitliche Konzepte setzen statt auf reine Checklisten. 

Langfristig lautet das Ziel: 
Nachhaltigkeit ist kein Differenzierungsmerkmal mehr – sondern grundlegende Voraussetzung. 

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